Mit 3 Jahren schon Zahnspangen bei Progenie?

Frage Dr. I. D.:
Mein Sohn (3 1/2 J) hat eine Progenie sowie einen Kreuzbiss.Eine ehemalige Kommilitonin (arbeitet in der Kieferorthopädie Tübingen) meinte, ich sollte nach Tü kommen zur Behandlung, man müsste damit jetzt schon beginnen und zwar mit Logopädie, zur Trainierung des Oberkiefers. Nach Tü fahre ich wohl eher nicht, aber soll ich meinen Sohn tatsächlich jetzt schon behandeln lassen, wenn ja, mit was ? Logopädie ? Spange ?

Antwort Dr. Weber:
Bei guter Mitarbeit ist die Überstellung eines Kreuzbisses möglichst frühzeitig immer ratsam. Reine Logopädie dürfte da in der Regel jedoch kaum reichen, das sollte der behandelnde Arzt prüfen. Die Mitarbeit von Patient und Eltern muß gegeben sein, damit diese erste Frühbehandlung keine „never ending story“ wird. Die erste Zwischenstation ist überhaupt die Möglichkeit einer Abdrucknahme. Hier lassen wir zuhause gerne mal vorüben mit einem geliehenen Abdrucklöffel und viel Kartoffelbrei oder ähnlichem. Bei vielen Kindern zwischen drei und vier ist dann meist ein Abdruck schon gut möglich. Bei zu wenig Erfolg, dauerhafter Fehlbisssituation und Verschleppung in die späte Pubertät droht die Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffes. Daher ist die zweite Zwischen-Ziellinie beim Wechsel der Frontzähne einen korrekten Überbiss zu haben.
Der frühe Behandlungsbeginn dient also vor allem dazu mehrere Chancen zu verschiedenen Zeitpunkten zu haben, um später schwierige Behandlungen zu vermeiden. Zeitpunkte, Dauer der Therapieschritte, Kombinationen von Therapien ergeben sich aus der individuellen Situation.
Ich würde immer empfehlen zumindest einmal schauen zu lassen, danach können Sie immer noch abwägen wann Ihr Kind in Behandlung soll.

Viele Grüße und viel Erfolg
Dr. Joachim Weber

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