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Was kann man gegen Knirschen bei Kindern und Jugendlichen tun?

Frage von M. P.

Sehr geehrter Herr Weber,

da ich im hohen Norden lebe, kann ich Sie leider nicht aufsuchen;
überglücklich wäre ich aber, wenn Sie mir einen Rat geben könnten.

Meine 15-jährige Tochter knirscht schon seit Jahren inder Nacht. Unser Zahnarzt meinte nur, Aufbissschienen gibts nur für „ausgewachsene Gebisse“.

Seit 3 Monaten trägt sie nun oben u. unten eine feste Spange (wegen leichter Fehlstellungen), wodurch die Schäden an den Zähnen deutlich mehr werden, da die Brackets der unteren Zähne die oberen z.B. Schneidezähne berühren und „einkerben“.Die Kieferorthopädin hat einfach die Zähne geradegeschliffen, was die Empfindlichkeit und Schmerzen verstärkt.Ich finde das nicht besonders professionell, zumal die Längendifferenz erkennbar ist.
Was wäre nun aus ihre Sicht sinnvoll, um weitere Schäden durch das Knirschen zu verhindern? Ich bin sehr unglücklich, denn bislang sehe ich nur eine Verschlechterung durch irreversible Abreibung und Abschleifen der K.Orthopädin.

Wie soll ich mich ihr gegenüber verhalten? Würden Sie tun?

Mit allerherzlichstem Dank im vorraus und freunlichen Grüßen,
M. P.

Antwort Dr. Weber:

Sehr geehrte Frau P.,
Um Risiken durch Knirschen vorzubeugen empfehlen wir vor einer Behandlung nach versteckten Risiken zu schauen. Dazu eignet sich sehr gut die manuelle Strukturanalyse. Hier finden wir häufig Cofaktoren für Knirsch- und Pressrisiko. Besonders oft sind hierbei gerade muskuläre Fehlfunktionen, manchmal sind auch bereits Defekte in den Kiefergelenken zu entdecken, seltener schwierige Erkrankungen wie Rheuma (mit der Kinderrheumaklinik in Bad Bramstedt und dem Deutschen Zentrum für Dentaldiagnostik haben wir hier in einer Studie eine Häufigkeit von 1 aus 100 betroffenen Kindern nachweisen können).

Sind solche Schwierigkeiten vorhanden, so können Zahnspangen mit Hilfsbauteilen (als Ersatz für Schienen) versehen werden, die die Zähne vor Abrieb schützen.

Viele liebe Grüße
Ihr
Dr. Joachim Weber