Wie kann man Kiefergelenksschmerz untersuchen?

Frage von Frau O.H.,

Sehr geehrter Herr Dr. Weber,

meine Tochter, 15 Jahre alt, war vor ca. einem Jahr in kieferorthopädischer Behandlung. Seitdem ihr die Zahnspange entfernt wurde, klagt sie über Knacken und Schmerzen im Kiefergelenk.
Der behandelnde Kieferorthopäde meinte, dass da nichts mehr zu machen wäre und verschrieb ihr eine Massage und Kiefergymnastik, das aber keine Wirkung zeigt.

Nun meine Fragen an Sie: welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Was benötigen Sie für eine Diagnose (Röntgenbilder wurden bereits gemacht)?

Mit freundlichen Grüßen
O H

Antwort Dr. Weber:
Sehr geehrte Frau H.,

Ursachen können zahn- und kieferbedingt sein, müssen aber nicht!
Beispielsweise kommt auch eine Erkrankung des Kiefergelenkes und/oder der Muskulatur in Betracht.
Zur Klärung ist eine Untersuchung der an der Kopfhaltung beteiligten Strukturen sinnvoll (sogenannte manuelle Strukturanalyse). Dabei handelt es sich um einen Belastungstest der verschiedenen Gewebe des Kopfhalteapparates (Kiefergelenk, Muskulatur). Sofern hierbei einzelne Bereiche auffällig werden, kann es sinnvoll eine Magnetresonanzaufnahme der betroffenen Gebiete zu fertigen. Unter Kontrastmittelgabe lassen sich so beispielsweise auch Entzündungsareale darstellen.
Bei immerhin einem Prozent der Kinder konnten wir so rheumatische Ursachen als Auslöser sicher nachweisen.

Viele liebe Grüße
Ihr
Dr. Joachim Weber

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