Frage von Frau S.M.,
Meine eineiigen Zwillinge, 8,5 Jahre, haben beide immer wieder Lippenretentionszysten, die durch Zähneknirschen und „Lippennagen/kauen“ ium Schlaf verursacht werden. Die Zysten wurden bereits sechsmal operativ in der Uniklinik Freiburg erfolgreich staionär entfernt (wg. bekannter Gerinnungsstörung). Der behandelnde Hauszahnarzt hat uns einen pre-orthodontic-t4k Trainer for Kids verordnet. Die Zysten sind darunter deutlich rückläufig, aber der Trainer (blau) wird nach circa acht Wochen „durchgeknirscht“. Unsere gesetzliche Krankenkasse DAK verweigert die Kosten für ein Ersatzgerät, wenn es durchgekaut ist, mit der Begründung die Kosten circa 53.- Euro sind wegen Beschädigung selbst zu tragen. Mein Argument, dass die Kosten für einen stationären Aufenthalt mit OP, vorher Gerinnungslabordiagnostik und anschließender 48-Std. Überwachung in der Klinik teurer sind als eine Ersatzschiene.
der Überbiss ist bei 8 mm, die Eckzähne noch nicht locker, daher keine weitere Behandlungsmöglichkeit ohne Selbstfinanzierung, wenn Trainer durchgekaut ist.
Gibt es eine andere Behandlungsmethode oder was kann ich bei den Mädels gegen das nächtliche Zähneknirschen tun?
In Erwartung einer Rückantwort
M.S.
Antwort Dr. Weber:
Sehr geehrte Frau M.,
Ihre Krankenkasse, aber auch die verordnenden Ärzte, sind in ein Vorgabenkorsett durch den Gesetzgeber gezwungen. Logik und Sinnhaftigkeit von Entscheidungen bleiben daher öfters auf der Strecke. Sofern der orofaziale Trainer tatsächlich geholfen hat, ist es vielleicht zu überlegen beim Kieferorthopäden ein individuelles Gerät aus robusterem Material anfertigen zu lassen. Dieses Gerät sollte so konstruiert sein, dass es im Wachstumsfortschritt anpassbar ist. Vielleicht liegen ja auch Fehlbisssituationen zu Grunde, die man dann gleichzeitig mit behandeln könnte.
Viele liebe Grüße
Ihr
Dr. Joachim Weber